Ballenzeh: Die Schmerzen am Zeh
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Ballenzeh: Die Schmerzen am Zeh
Probleme mit den Füßen sind weit verbreitet und oft mit starken Schmerzen verbunden, die ein unbeschwertes Gehen oder Laufen unmöglich machen. Eines der häufigsten Fußprobleme ist der sogenannte Ballenzeh (Hallux valgus). Die Fehlstellung der Großzehe tritt bei Frauen deutlich häufiger auf als bei Männern und verstärkt sich im Laufe der Zeit. Erfahren Sie hier mehr über die häufigsten Symptome, mögliche Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und wie Sie einem Ballenzeh vorbeugen können.
Was ist ein Ballenzeh? Die häufigsten Symptome
Dass sich die Füße im Laufe des Lebens verändern, ist ganz normal. Wenn sich jedoch der große Zeh immer stärker zu den anderen Zehen neigt, sodass sich der Ballen vorwölbt, sprechen Mediziner von einem Hallux valgus oder auch Ballenzeh. Diese Vorwölbung des Ballens ist weit verbreitet und kann in verschiedenen Ausprägungen auftreten. Leichte Vorwölbungen verursachen in der Regel (noch) keine Symptome. Mit zunehmender Verschiebung des ersten Mittelfußknochens steigt jedoch das Risiko für Druckstellen und Schmerzen rasant an. Diese treten vor allem am Ballen selbst auf - anfangs eher nur bei engem Schuhwerk, später auch beim Tragen sehr weiter und eigentlich komfortabler Schuhe.
Die Druckstellen bei einem Ballenzeh sind oft geschwollen und gerötet, in einigen Fällen entzünden sie sich. An der Fußsohle bildet sich manchmal eine dicke Hornhaut. Durch die fortschreitende Verformung leidet die Beweglichkeit des Zehs und die Fehlstellung kann sich auf die Zehennerven auswirken. Nervenschädigungen können Taubheitsgefühle auslösen. All diese Symptome können das Gangbild und die Gangsicherheit beeinträchtigen - gerade für ältere Personen ist damit ein erhöhtes Sturzrisiko verbunden.
Die häufigsten Ballenzeh-Symptome auf einen Blick:
- Druckstellen und Rötungen am Ballen im Bereich des Großzehengrundgelenks
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Bewegungseinschränkungen der Großzehe und später auch des gesamten Fußes
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Im fortgeschrittenen Verlauf Nervenschädigung mit Taubheitsgefühlen
- Schmerzen beim Auftreten, insbesondere beim Tragen enger Schuhe
- Entstehung von Hühneraugen und deutliche Zunahme von Hornhaut
Informationen darüber, wann welche Beschwerden auftreten, liefern Hinweise auf mögliche Ursachen und sind deshalb für die Diagnostik besonders wichtig.
Ursachen: Wie entsteht ein Ballenzeh?
Die Hauptursache für einen Ballenzeh ist eine genetische Vorbelastung. Kinder, deren Eltern an einem Ballenzeh leiden, haben ein erhöhtes Risiko, eines Tages das gleiche Problem zu bekommen. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Faktoren, die eine Fußfehlstellung begünstigen. Hierzu gehört ein falsches Schuhwerk. Insbesondere vorne spitz zulaufende Schuhe und/oder Schuhe mit hohen Absätzen gelten als Risikofaktoren - dies könnte ein Grund dafür sein, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Es gibt aber auch Personen, die sehr oft enge Schuhe tragen und ihr Leben lang keinen Ballenzeh bekommen. Umgekehrt ist das Tragen von weiten und bequemen Schuhen keine Garantie dafür, von einem Ballenzeh verschont zu bleiben.
Darüber hinaus gibt es noch weitere mögliche Ursachen, die das Entstehen eines Ballenzehs begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Unfälle, Verletzungen oder schlecht verheilte Knochenbrüche im Bereich des Fußes. Auch bestimmte Vorerkrankungen wie rheumatoide Arthritis, eine verkürzte Achillessehne oder ein generell schwaches Bindegewebe können zur Entstehung eines Ballenzehs beitragen. Ein weiterer Risikofaktor ist Übergewicht. Durch das große Gewicht, das beim Gehen und Stehen auf dem Fuß lastet, wird die Fußmuskulatur übermäßig beansprucht, sodass sich mit der Zeit ein Ballenzeh bilden kann.
Übrigens: Ein Ballenzeh kann auf Dauer zu Arthrose im Großzehengrundgelenk führen und so einen Hallux rigidus begünstigen, der mit weiteren Beschwerden einhergeht. Umso wichtiger ist es, dass Sie frühzeitig etwas gegen Ihren Ballenzeh unternehmen.
Ballenzeh - So wird er richtig behandelt
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Ballenzeh zu behandeln. Welche die beste Variante ist, lässt sich pauschal nicht sagen, sondern hängt vor allem von der Art und dem Ausmaß der Verformung ab und ob und welche Beschwerden der Hallux valgus verursacht. Bei einem sehr ausgeprägten Ballenzeh, der massive Beschwerden wie starke Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Taubheitsgefühle verursacht, hilft oft nur noch eine Operation, um die Fehlstellung chirurgisch zu korrigieren. Bis es so weit ist, stehen jedoch noch verschiedene andere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die zuerst ausgeschöpft werden sollten.
Im Anfangsstadium ist es besonders wichtig, auf gute Schuhe zu achten. Diese sollten weit genug sein, um den Zehen ausreichend Platz zu lassen und gegebenenfalls im Bereich der Zehen oder Ballen gepolstert sein. Eine solche Polsterung (zum Beispiel durch orthopädische Einlagen) kann die Zehen entlasten. Auch hochhackige Schuhe wie Pumps und High Heels sollten nur in Ausnahmefällen getragen werden, da bei ihnen die meiste Last auf dem Vorderfuß liegt.
In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, spezielle Fußschienen zu tragen. Schienen wie die Hallufix Hallux valgus Schiene sorgen dafür, den Großzeh in der möglichst ursprünglichen Position zu halten. Damit das gelingt, ist es wichtig, die Schiene regelmäßig zu tragen, im Idealfall sogar auch (oder vor allem) nachts, wenn der Zeh entlastet ist und sich gut dehnen lässt. Alternativ können auch Bandagen wie die Hallufix Hallux valgus Bandagen getragen werden. So lassen sich die anfänglichen Beschwerden häufig lindern und das Fortschreiten der Fehlstellung verlangsamen.
Übrigens: Die Hallufix Hallux valgus Schiene eignet sich auch hervorragend zur postoperativen Behandlung des Ballenzehs.
Ballenzeh Korrekturschiene - Was tun bei Schmerzen?
Schmerzen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Bei Fußfehlstellungen wie dem Hallux valgus kann das Ausmaß der Schmerzen von Person zu Person variieren. Ist die Fehlstellung nicht sehr ausgeprägt und treten die Schmerzen nur gelegentlich auf, kann eine spezielle Schiene für Abhilfe sorgen. Dies gilt vor allem für Fehlstellungen bis maximal 30 Grad.
Bei starken Schmerzen können Schmerzmittel für eine vorübergehende Linderung sorgen. Diese sollten Sie jedoch nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt, unterstützend und über einen kurzen Zeitraum hinweg einnehmen. Oft helfen gezielte Übungen, mit denen Sie die Fußmuskulatur dehnen und stärken, wie zum Beispiel das Greifen von einem Tuch mit dem Fußballen. Auch einen Ball unter der Fußsohle kreisen zu lassen ist für die Fußmuskulatur eine Wohltat und trägt zu ihrer Stärkung bei. Diese Übungen können Sie auch durchführen, um Fußfehlstellungen vorzubeugen.
So beugen Sie einem Ballenzeh vor
Auch wenn Sie einen Ballenzeh nicht ausschließen können, erst recht nicht, wenn Sie familiär vorbelastet sind, können Sie doch Ihr persönliches Risiko verringern. Die wichtigste Maßnahme dazu ist, dass Sie möglichst häufig flache und bequeme Schuhe tragen. Achten Sie auf eine gute Passform in Länge und Breite. Ihre Zehen sollten immer genügend Platz haben. Spätestens wenn sich Druckstellen bilden, sollten Sie umgehend die Schuhweite ändern und bei anhaltenden Schmerzen einen Arzt aufsuchen.
Häufig gestellte Fragen zum Ballenzeh
Welche Auswirkungen kann ein Ballenzeh auf die Gehfähigkeit haben?
Ein fortgeschrittener Ballenzeh kann die Gehfähigkeit beeinträchtigen. Die Abweichung des Großzehs kann die Fußbalance stören und zu Schmerzen beim Gehen führen. In einigen Fällen können auch andere Zehen betroffen sein.
Beeinflusst die Wahl des Schuhwerks die Entwicklung eines Ballenzehs?
Ja, die Auswahl von unpassendem Schuhwerk, insbesondere zu enge oder spitze Schuhe mit hohen Absätzen, kann die Entwicklung oder Verschlimmerung eines Ballenzehs begünstigen. Bequemes, breites Schuhwerk kann dazu beitragen, Beschwerden zu lindern.
Können Ballenzehen vererbt werden?
Es gibt eine genetische Komponente bei der Entwicklung von Ballenzehen. Wenn Familienmitglieder Ballenzehen haben, besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko, diese deformierte Zehenstellung zu entwickeln.
Gibt es präventive Maßnahmen, um die Entwicklung eines Ballenzehs zu verhindern?
Obwohl es keine absolute Garantie gibt, kann das Tragen von gut sitzendem Schuhwerk, das den Zehen ausreichend Platz bietet, und das Vermeiden von zu engen oder hohen Schuhen das Risiko eines Ballenzehs reduzieren. Das regelmäßige Dehnen der Zehen und Fußmuskulatur kann ebenfalls hilfreich sein.